INDIENTAGEBUCH: kochin,

montag, 22. märz: ich sitze hier auf der terasse meines zimmers in der dharani school of performing arts, eine fuer indien typische kleine tanzschule, die im privaten haus des gurus untergebracht ist. wenn ich nicht selber tanzunterricht nehme, sitze ich auf der terasse und hoere den kleinen und großen schuelerinnen die jeden tag kommen beim musik und tanzunterricht zu, das heisst nicht in der zeit nach mittag, da steht alles still. es ist so heiss dass man nichts anderes machen kann als doesen und trinken. man schwitzt hier zu dieser jahreszeit, ohne sich zu bewegen. nach einer tanzstunde sehe ich aus als waere ich grad bekleidet aus der dusche gestiegen. laut aunty (meiner tanzlehrerin) ist es außergewöhnlich heiß und sie hofft dass der ersehnte monsunregen dieses jahr frueher kommt, weil wenn das wasser knapp wird, gibt es mehr powercuts und die unersetzbaren ventilatoren stehen dann still.

die drei hausmaedchen versorgen mich mit frischem melonensaft und haben ihren spass mit mir weil ich kein wort malayalam verstehe und sie kein englisch sprechen. am freitag hat mich eine von ihnen um 6 uhr früh in ihre 'kirche' mitgenommen. (ein nackter raum mit jesusplakat, marienstatue und mutter theresa - bild. amen wird hier so oft und innig wiederholt wie das om im tempel). hier im haus lebt noch die mutter meiner lehrerin, die bettlaegerig ist, ein weiterer männlicher angestellter, sowie ein junger mann aus nordindien, der hier wohnen darf und dafür die pflanzen pflegt. (menschen wie er leben von der hand in den mund und ihr leben lang ohne eigenen besitz. sie scheinen auch nicht danach zu streben. sie finden ihr zu hause bei anderen. das ist ihr platz und ihr schicksal.) dann ist da noch joseph, der schneider, der mir hose und bluse zum tanzen um 150 rupee näht (euro 2,50). neben dem nähen nimmt er hier tanzunterricht. und antony, ein junger mann, der hier lernt und auch unterrichtet. (er stammt aus einer einfachen fischerfamilie und wollte eigentlich priester werden, aber angeblich hat seine mutter drei monate geweint und ihn dann doch wieder davon abgebracht. meine lehrerin hat ihn zum unterrichten des indischen tempeltanzes gebracht. baratha natyam wird zur hingabe an gott getanzt und auch wenn geschichten aus dem hinduistischen glauben erzählt werden, so gibt es einen universellen inhalt und es tanzen hier hindus, christen und moslems gleichermassen.) vorgestern nachmittag ist noch eine deutsche taenzerin gekommen, die ich mal in muenchen kennengelernt hab. die tanzwelt kann so wunderbar klein sein. wir unterhalten uns gut und genießen das frisch gekochte vegetarische frühstück-, mittag- und abend-essen. (wobei manchmal der kokusgeschmack überhand nimmt. raffaello feeling)
vor zwei tagen bin ich am vormittag mit dem schiff in den touribezirk der stadt gefahren (kochin besteht aus halbinsel und inseln). die fahrt mit der faehre kostet 2 rupee 50 pais, das sind ca 3 cent für 15 minuten fahrt. lasse mich dann von einem netten (moslimischen) rikschafahrer zu einer sights-tour durch die stadt überreden. auf meine bitte hin trinken wir einen chai (um 3 rupees) in einem einfachen indischen cafe abseits von den tourishops. er freut sich und bittet mich ob ich für ihn in einen shop gehen kann, just looking und wieder raus, er bekommt dafür 100 rupee vom shopbesitzer. (das ist doppelt so viel wie er von mir kriegt für 1 stunde rumfahren.) ich willige ein, tu ihm den gefallen und geh spaeter sogar noch in einen zweiten shop für ihn. (habe eine strategie entwickelt wie man ohne zu kaufen wieder raus kommt.) ich scherze und schlage ihm vor doch ein gemeinsames business daraus zu machen, ich koennte mich von ihm an einem nachmittag in mehrere shops in der er comission kriegt, bringen lassen. er lacht und sagt, er macht dann gerne 50 50 mit mir.

INDIENTAGEBUCH: kochin, L. auf dem Weg nach Kerala

16./17.03.: zwei mitreisende (auf pilgerfahrt nach trivandrum) im nachtzug von bangalore nach kochin. sie umsorgen mich mit fruehstueck, chai und liebenwerten tips und sind erst beruhigt als ich versichere dass ich zu freunden fahre. 

INDIENTAGEBUCH: bangalore, 15.Eintrag, Visthar

visthar:
ein wunderschöner garten mit zahlreichen kleineren und größeren pavillons.
zu hause von 70 mädchen zwischen 8 und 16 jahren, die aus der untersten kaste stammen und hier eine schulbildung in einem sicheren umfeld erhalten, das auch für regelmässiges essen, usw. sorgt.
school of peace, ein projekt für 18 junge studenten aus südostasien, die sich gedanken über armut, menschenrechte, fairen handel und entwicklung machen.
viele nette, aufgeschlossene menschen, die hier am gelände arbeiten.
voulunteers, wie wir, die die mädchen unterrichten und glücklicherweise auch hier wohnen dürfen.
lecker essen, unter anderem: kambodschanisches rindfleisch, das vor vier wochen in kambodscha drei tage in der sonne getrocknet und von einer fürsorglichen kamboschanischen mama eingepackt und einem teilnehmer der school of peace nach indien mitgeschickt wurde. relativ hart und zäh aber sehr lecker. faszinierend wie lang so ein getrocknetes fleisch in der hitze hält. leckere früchte, die hier im wundrschoenen garten wachsen und die einem die kinder zum kosten geben.
angenehmer schatten unter tags und kühle, ruhige nächte........

wieder so ein kleiner mikrokosmos (lichtblick) in einem land, in dem es unglaublich heiß, arm und brutal sein kann und in dem die meisten menschen unter jenseitigen hygienischen verhältnissen leben.....

celebrating womens' day, visthar, 08.03:

'meine ganze hoffnung liegt bei den frauen. ich habe das starke gefühl, dass der letzendliche sieg der gewaltosigkeit von frauen ausgeht.' mahatma gandhi

INDIENTAGEBUCH: bangalore, Review of our 3 weeks residency at 1shanthiroad

please have a look at www.katte-beingathome.blogspot.com

many thanks

deepak and maraa
suresh and 1 shanthi road gallery

all participants in our workshops, performances and discussions:
community of maraa and 1 shanthi road
students of sristhi
students of attakkalari
pupils of padmavathi-montessori school
pupils of visthar
students of school of peace
abhilash and bangalore dance collective

all people who supported our residency with their ideas and help:
ramesh and geetu, srishti college
rachel, teacher at srishti
rachel, intern at maraa
staff of attakkalari
nakula, teacher at attakkalari
david, director of visthar
...

artists, teachers and institutions we visited in chennai

special thanks to arkha, who forwarded us all important contacts before going to india

salon emmer
katté-being at home

water

water bottles collected in our room during our three week stay at 1 shanthi road.



water filter playing music.

salon emmer
katté-being at home