INDIENTAGEBUCH: bangalore, 13.Eintrag, 22.02., in einem Taxi auf dem Weg zu Vishtar, school of peace, 10.20

bangalore und eine woche später:
es ist in den letzten tagen sehr heiß geworden.
fred ist tot (er wurde mit gandhis utopia heldenhaft von lisa erschlagen).
lisa hat eine neue matratze bekommen und schläft glecih viel glücklicher.
tanja gehts nach magenproblemen wieder besser.

wen wir die woche so kennengelernt haben:
*attakkalari, die einzige zeitgenössische tanzcompanie indiens die eine eigene ausbildungsstätte hat. (wir werden am,  kommenden donnerstag und freitag dort unterrichten)(www.attakkalari.org)
*yoga 'healing touch', ein kleines indisches yogazentrum irgendwo in bangalore mit mäßig lustigen yogastunden.
*suresh, der leiter von 1 shanthiroad, galerie und künstlerappartment, in dem wir im erdgeschoß wohnen und lal bagh, ein wunderschöner grüner riesiger park, den suresh jeden tag besucht. er macht für uns eine spezialführung durch sein zweites zu hause. (www.1shanthiroad.com)
*rachel, eine junge kanadierin, die bei maraa eine hospitanz macht. (www.maraa.in)
*maraa, das community-art-center, das uns eingeladen hat. besuchen ihr kleines aber feines büro mit eigenem garten und sehen videos ihrer politischen strassentheaterarbeit. (deepak erzählt vom letzten projekt mit traurigem anlass: vor ein paar monaten wurden indische frauen in westlicher kleidung nach dem besuch einer bar auf offener starßen von religiösen fundamentalisten zusammengeschlagen. maraa stellt die szenen mit vertauschten geschlechtern auf der strasse nach, hebt das thema gewalt gegen frauen hervor und appelliert so an die zivilcourage jedes einzelnen)
*den westen, den wir hier auch von seiner bedrohlichen seite kennenlernen. die menschen fürchten um den verlust ihrer eigenen indentität. das ständige wachstum der städte, das nach und nach die umliegenden dörfer verschluckt. das sich in den letzten jahren stetig verändernde stadtbild, die wahnsinnige bautätigkeit, architektur nach westlichem vorbild,die hier weder tradition hat, noch klimatisch sinnvoll erscheint. westliche kleidung und lebensstandards, mit denen in indien nur ein kleiner prozentsatz mitkommt. das alles irritiert viele und ist anlaß für künstlerische auseinandersetzung und träge diskussion (wie sie hier regelmässig mit allerlei kunstbewanderten und kunststudenten stattfindet). erinnert alles ein bisschen an eine in europa bereits vergangene zeit von ewigem fortschrittstraum und konsum ...... .und über allem schwebt die nostalgie dass früher alles besser war. (http://de.wikipedia.org/wiki/Westen)
*amma, ein indischer guru, die um die welt reist um menschen zu umarmen. (wir besuchen ihre veranstaltung im tempel. im drei-sekunden-takt umarmt sie inder und westler, die sich stunden dafür anstellen. die veranstaltung dauert den ganzen tag. amma macht ein einziges mal pause. Sie umarmt so bis zu 20000 menschen pro tag. zwei tage in bangalore und dann reist sie weiter. www.amma.org)
*jane, eine künstlerin aus new york, die mit 'worthy waste' arbeitet und in rishikesh ihren guru getroffen hat. 'the air was pregnant with the energy between us' (wothywaste.org)
*montessori school neben 1shanthiroad, in der wir für sureshs mapping-project, 70 kinder karten ihrer umgebung mit ihrem lieblingsort zeichnen lassen.
*nrityagram, ein wunderschönes tanzdorf nahe bangalore, dessen philosophie zu tanz, natur und community uns ganz besonders gut gefällt. erneuerbare energie, biogemüseanbau, kühle  häuser nach traditionellen vorbildern aus lehm ud ziegel gebaut,.....ein projekt initiiert von inderInnen, die an die sinnhaftigkeit eines einfachen indischen lebens mit der natur und sinnvollen technologien wie solaranlagen glauben. (www.nrityagram.org)
*imran, ein junger künstler aus pakistan, der eine residency in 1shanthiroad macht und das schöne appartment im ersten stock bewohnt.(http://edition.cnn.com/video/#/video/living/2010/01/07/damon.pakistan.prodigy.artist.cnn?iref=allsearch)