INDIENTAGEBUCH: bangalore, 9. Eintrag, 06.02., Srishti Heritage 10, Appartment 303, 21.00

wir sind hier in einem gäste appartment der srishti school of art, design and technology (in der wir kommende woche unterrichten werden) an der äußersten peripherie von bangalore (großfeldsiedlung auf indisch, sprich öde, aus dem boden gestampfte wohnhausanlagen, dazwischen zeltartige behausungen aus plastikplanen und müllfressende kühe). wir genießen hier nahblick auf die stromversorgung des gesamten appartment-komplexes und fernblick auf ein halbes dutzend schwarzdampfender industrieschlöte. dazwischen ein himmelblauer swimmingpool. gerade haben wir uns mit deluxe-lieferservice-essen den bauch vollgeschlagen und entdeckt, dass es hier sogar einen INTERNETZUGANG gibt.

haben heute morgen schweren herzens die kattaikkuttu-schule und ihre herrlich erfrischende umgebung verlassen. sind zunächst mit der rikscha nach kancheepuram gefahren, von dort 1,5h mit dem vollen bus nach vellore und dann gleich weitere 5h nach bangalore gefahren. abschließend noch 1,5h mit dem stadtbus in die peripherie. wir ersparen euch die details der darauffolgenden rikschafahrt aufgrund auslegbarer adressangaben. bangalore und die gesamte straße dorthin: eine einzige baustelle. wir werden mehrmals einen halben meter in die luft katapultiert (speedbraker vor den baustellen, also alle paar meter und miese stoßdämpfer). in bangalore stau so weit das auge reicht, die ausweichroute über den 2.stock ist leider noch under construction. das also ist der inbegriff des indischen fortschritts: baustellen, baustellen und nochmals baustellen. bangalore selbst ist auf den ersten blick wie die anderen indischen großstädte verstaubt und versmogt (die augen brennen, die nase beginnt zu rinnen, der hals kratzt). gott sei dank gewöhnt man sich recht schnell daran.